Neue Akkus für den Discounterschrauber

Von meinem Vater bekam ich vor Monaten einen lange nicht benutzen Akkuschrauber vom Discounter in die Hand gedrückt.
Offensichtlich war der Akku durch langen Nichtgebrauch den Hungertod gestorben.
Der Schrauber hört auf die Bezeichnung Parkside PABS 10,8 A2. Das Gerät ist von 2011 und Ersatzakkus gibt es schon lange nicht mehr.

Kein Ersatzakku? Kein Problem! Die Bauform des Akkus legt die Vermutung nahe, dass dort schnöde 18650 Zellen verbaut sind. Ein Blick ins Innere bestätigt das dann auch.

Drei Zellen bilden den 10,8 V Akku mit 1300 mAh Kapazität. Das bekomm ich wieder hin. Die weiteren Bilder dienten mir als Gedankenstütze beim Zusammenbau, damit ich keinen Kurzschluss fabriziere. In diesem kleinen, neun Jahre alten Akkupack steck mehr drin, als ich bei Discounter Ware erwartet habe. Neben einer Temperatursicherung sogar noch einen Temperatursensor (Thermistor) und ein vollständiges Batteriemanagement System.

Ein Akkustaubsauger mit defektem Balancer spendete drei Ersatzakkus. Mit etwas Draht und Lötzinn habe ich dann aus den Spenderzellen einen funktionsfähigen Ersatzakku zusammengebaut. Wenn man den Infos im Netz trauen darf haben die „neuen“ alten Zellen von LG, Modell LGDAME11865, sogar mehr Kapazität als die originalen Zellen; satte 2100 mAh anstatt von 1300 mAh. Der weitere Betrieb wird zeigen, wieviel davon noch übrig ist.

Frisch bestückt mit neuen Akkus

Die Größte Herausforderung bei solchen Reparaturen ist immer der verfügbare Platz im Gehäuse. Ich habe kein Punktschweißgerät für die Streifenverbinder aus Nickel, also muss ich löten. Das baut natürlich höher auf. Etwas Nachhilfe mit Messer, Bohrmaschine und Feile haben dann aber genug Platz für die gelöteten Verbindungen geschaffen. Beim Zusammenbau hat es auch nur einmal kurz gefunkt…

Der Schrauber dreht wieder und macht dabei ein tierisches Bürstenfeuer, leuchtend gelb, mit leichter Rauchentwicklung. Kacke.

Dreht wieder

Also den Schrauber zerlegt und den Kollektor des Motors so gut es ging inspiziert. Der war blank und mackenfrei. Der Motor selber war aber irgendwie ölig. Eine Dusche mit Bremsenreiniger und etwas neues Öl auf das hintere Motorlager lösten auch dieses Problem. Jetzt ist das wieder ein Nichtrauchergerät.

Akku lädt, Schrauber läuft und die interne Kapazitätsanzeige gibt grünes Licht.
Bleibt nur die Frage: Was soll ich hier mit dem siebten Akkuschrauber?
Ich schlepp ihn mal mit zu Werkstatt Nr. 2.